Roth – ein Mythos unter den Triathlons. Dieses Jahr durfte ich ihn zum ersten Mal selbst erleben – und das direkt ohne Neopren. Ein kleiner Schock vor dem Start, aber: Augen zu und durch!
Die Challenge Roth ist einer der bekanntesten und stimmungsvollsten Triathlons weltweit. Auf der schnellen Langdistanzstrecke über 3,8 km Schwimmen im Main-Donau-Kanal, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen feuern bis zu 300.000 begeisterte Zuschauer die Athleten an – legendär ist dabei der Solarer Berg. Dank perfekter Organisation durch tausende Helfer und einer einmaligen Atmosphäre mit Gänsehautmomenten beim Zieleinlauf gilt Roth als sportliches und emotionales Highlight im Triathlon-Kalender. Internationale Spitzen- und Hobbyathleten schätzen den familiären Charakter ebenso wie die Möglichkeit zu schnellen Zeiten und Rekorden. Im Jahr 2025 wurde die Challenge Roth am 06.07. zum 41. Mal ausgetragen.
Dass Schwimmen nicht meine Paradedisziplin ist, wusste ich schon vorher. Aber was sich auf den ersten 200 bis 300 Metern abgespielt hat, war nochmal ein ganz eigenes Kapitel. Riesen-Gedränge, kaum Platz, kein Rhythmus – einfach nur irgendwie überleben und durch. Dass am Ende eine Zeit von 1:33 Stunden auf der Uhr stand, war… na ja, sagen wir: unterirdisch 🤣
Der Wechsel aufs Rad lief zum Glück reibungslos. Allerdings: Keine Leistungswerte, kein Watt, nichts. Die Uhr zeigte mir einfach nichts an. Also blieb mir nichts anderes übrig, als komplett nach Gefühl zu fahren – was sich im Nachhinein gar nicht mal so schlecht angefühlt hat.
Und dann kam er – der Solarer Berg. Was sich dort abspielt, ist einfach unbeschreiblich. Gänsehaut pur, gepaart mit einem kleinen bisschen Pipi in den Augen. Menschenmassen rechts und links, man fährt durch ein Spalier wie bei einer Bergetappe der Tour de France. Dieser Moment allein ist die ganze Vorbereitung wert.
Nach etwa 100 km ist meine Uhr dann komplett ausgestiegen. Ich hab sie nochmal neu gestartet – aber ab da bewusst ignoriert. Kein Blick mehr auf Zahlen oder Zeiten, einfach nur fahren und genießen. Kopf aus – und nur noch im Moment leben.
Nach 5:32 Stunden auf dem Rad ging’s auf die Marathonstrecke – und was soll ich sagen: Es war der absolute Wahnsinn! Ich hatte von Anfang an richtig Spaß. Die Stimmung war unbeschreiblich, überall Support, und ganz besonders durch Marc und Simon, die mich richtig gepusht haben. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber der Marathon lief mit 3:56 richtig stark und kontrolliert.
Nach 11:10 Stunden war es dann soweit: Ich bin überglücklich ins Ziel gekommen. Trotz der schwachen Schwimmzeit, trotz technischer Probleme, trotz der vielen Unsicherheiten – es war ein absolut geiler Tag! Die Organisation in Roth ist wirklich next level – sowas habe ich noch nie erlebt.
Eins steht fest: Das war ganz sicher nicht mein letzter Start in Roth!